Omarthrose

Wenn das Schultergelenk verschleißt

Bei andauernden Schmerzen in der Schulter ist die Lebensqualität massiv eingeschränkt. Nicht nur die Schmerzen belasten die Patient/-innen, sondern auch die daraus resultierende Einschränkung der Bewegungsfreiheit mindert das Wohlergehen. Nicht selten liegt dieser Problematik eine Omarthrose zugrunde. Was diese genau ist, wie man sie behandeln kann und was rund um die Behandlung zu beachten ist, erfahren Sie im weiteren Verlauf dieses Artikels.
Definition

Was ist eine Omarthrose?

Der Begriff Omarthrose bezeichnet den Umstand, wenn eine Arthrose in der Schulter (omos = griechisch für Schulter) auftritt. Bei einer Arthrose weist das Gelenk durch dauerhafte Belastung einen Verschleiß auf, der sich im späteren Verlaufsstadium in Form von Schmerzen im betroffenen Gelenk äußert. Grundsätzlich können Arthrosen in allen echten Gelenken auftreten. Knie- (Gonarthrose) und Hüftgelenk (Koxarthrose) sind dabei deutlich häufiger betroffen als das Schultergelenk. Grund dafür ist die Tatsache, dass das Schultergelenk anders als die beiden anderen genannten Gelenke nicht das Gewicht der darüber liegenden Körperteile tragen muss.

Verschiedene Ursachen für eine Omarthrose

Arthrosen können unterschiedlichste Ursachen haben. Zunächst einmal handelt es sich bei den degenerativen Prozessen um physiologische Ereignisse, die früher oder später bei jedem Menschen auftreten. Durch den Einsatz des Gelenkes über die Jahre hinweg verliert dieses seine Geschmeidigkeit. Es kommt zu Umbauprozessen im Gelenk durch die die einzelnen Anteile des Gelenkes aneinander reiben und die Schmerzen verursacht werden. Neben den physiologischen Formen gibt es auch Omarthrosen, die in Folge von Verletzungen des Schultergelenks oder im Rahmen einer rheumatoiden Arthritis auftreten. Anders als bei der Arthritis handelt es sich jedoch bei der Arthrose nicht um einen entzündlichen Prozess. Auch eine anatomisch bedingte Instabilität des Schultergelenks kann zu einer Arthrose führen.

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Die Leitsymptome einer Omarthrose

Das Leitsymptome einer Omarthrose sind starke, stechende Schmerzen in der Schulter, die sich bei Belastung und Bewegung des Gelenkes verstärken. Allerdings können diese Schmerzen auch nachts und in Ruhe auftreten. Ein Warnsignal ist es, wenn Betroffene nicht mehr auf der schmerzenden Seite schlafen können. Aufgrund der starken Schmerzen wird in der Folge meist eine Schonhaltung des Gelenkes eingenommen. Dies führt dazu, dass die am Schultergelenk beteiligten Muskeln weniger benutzt werden und deshalb atrophieren, also an Masse verlieren. Hinzu kommen im fortgeschrittenen Stadium hörbare Geräusche, die durch das Aufeinanderreiben der Strukturen in der Schulter zustande kommen. Da es sich bei der Arthrose wie oben beschrieben nicht um einen entzündlichen Prozess handelt, kommt es nicht zu Rötungen oder Schwellungen des Gelenkes. Dies sind Symptome, die eher bei einer Arthritis auftreten.

Die Symptome auf einen Blick:

  • Zunehmende Schmerzen in der Schulter bei Belastung
  • Schonhaltung des Schultergelenks
  • Muskelatrophie im Bereich des Schultergelenks
  • Reibungsgeräusche im Schultergelenk
  • Nachtschmerzen im Schultergelenk
  • Bewegungseinschränkung des Schultergelenks
Therapie

Wie kann eine Omarthrose diagnostiziert werden?

Um die optimale Behandlung einer Arthrose in der Schulter zu gewährleisten, muss zunächst auch die passende Diagnose gestellt werden. Mithilfe von körperlicher Untersuchung und einem bildgebenden Verfahren lässt sich die Diagnose Omarthrose bei tatsächlichem Vorliegen zweifelsfrei stellen. Als bildgebendes Verfahren werden meist Röntgenaufnahmen verwendet, da mit diesen die typischen Arthrosezeichen in der Schulter beurteilt werden können.

Wie kann eine Omarthrose behandelt werden?

Eine Arthrose im Schultergelenk kann auf vielerlei Wegen behandelt werden. Um die Durchblutung und damit den Stoffwechsel im betroffenen Gelenk anzuregen, eignet sich sehr gut die pulsierende Magnetfeldtherapie. Sie wirkt sehr stark entzündungshemmend und abschwellend und führt zu einer Verringerung der mit der Abnutzung im Gelenk vergesellschafteten Entzündungsreaktion.

Auch kann unterstützend im Magnetfeld mit der Akupunktur als Schmerztherapie gearbeitet werden. Ihre Wirkung wird durch das Magnetfeld positiv verstärkt.

Ein essentieller Bestandteil ist ebenfalls die Behandlung der Arthrose mit Medikamenten. Zum einen sollen diese die Schmerzen lindern und zum anderen eine beginnende Entzündung abschwächen. Auch wenn es sich bei der Arthrose nicht um eine primär entzündliche Erkrankung handelt, kann daraus in der Folge eine Arthritis entstehen. Die Medikamente können oral verabreicht werden und oberflächlich angewandt werden.

Allerdings stellt die Injektion der entsprechenden Mittel direkt in das betroffene Gelenk die effektivste Behandlungsmethode dar. So gelangen die Wirkstoffe direkt an den für sie vorgesehen Ort. Verwendet werden können in der Regel Cortison- und Hyaluronsäure-Injektionen. Vor allem die intraartikuläre (in das Gelenk hinein) Hyaluronsäureinjektion verspricht bei vielen Formen der Omarthrose einen guten Behandlungserfolg. Dabei wird die Hyaluronsäure mit einer kleinen Nadel in das Gelenk gespritzt.

Hyaluronsäure-Injektionen zur Behandlung bei Omarthrose

Hyaluronsäure ist ein natürlicher Bestandteil der Flüssigkeit, die sich ohnehin im Gelenkspalt befindet (Synovia). Unter normalen Bedingungen fungiert diese als eine Art Gleitmittel, das die reibungslose Interaktion der Gelenkknochen miteinander erlaubt. Durch die intraartikuläre Hyaluronsäure-Injektion unterstützt man also den Körper dabei, diese natürliche Funktion wiederzuerlangen. Die Hyaluronsäure-Injektion kann im Frühstadium der Erkrankung eine deutliche Verlangsamung des Fortschreitens selbiger bewirken. Aber auch bei fortgeschrittener Arthrose ist die Hyaluronsäure für einen umschriebenen Zeitraum für den Patienten eine Beschwerden lindernde Therapie, welche den Restknorpel stärkt und Lebensqualität zurück gibt. Zerstörter Knorpel kann aber durch die Hyaluronsäure nicht wiederhergestellt werden.

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Weitere Behandlungs­möglichkeiten einer Omarthrose:

Ist die schmerzhaft hochakute Phase der Omarthrose durch die geschilderten Behandlungsmöglichkeiten verbessert und gelindert, kann unterstützend Physiotherapie durchgeführt werden. Dabei steht nicht nur das Schultergelenk selbst im Zentrum der Aufmerksamkeit, sondern auch die umliegenden Strukturen (z.B. die Rotatorenmanschette), da diese bei Dysfunktionen selbst die Ursache für das Bestehen einer Arthrose im Schultergelenk sein können.

Als Ultima Ratio besteht weiterhin die Möglichkeit, den Gelenkkopf des Oberarmknochens (Humerus) durch eine Prothese zu ersetzen.

Behandlungs­methoden zusammengefasst:

  • Medikamentöse Behandlung (Schmerzmittel / entzündungshemmende Mittel)
  • Intraartikuläre Injektionsbehandlung mittels Corticosteroiden oder Hyaluronsäure-Injektionen
  • Pulsierende Magnetfeldtherapie in Kombination mit Akupunktur
  • Physiotherapie
  • Operativer Protheseneinsatz (Totalendoprothese)
Chancen & Risiken

Welche Chancen und Risiken birgt die Behandlung mit Hyaluronsäure?

Wie bereits oben beschrieben handelt es sich bei Hyaluronsäure um einen Stoff, der vom Körper selbst produziert wird. Durch eine Injektion führt man dem Organismus somit keinen fremden Stoff zu, den er in der Leber abbauen muss und somit wichtige Energie verbraucht. Stattdessen hilft man dem Körper, indem man ihm die Hyaluronsäure zufügt und er diese nicht selbst noch produzieren muss.

Die Hyaluronsäure hat neben ihrer Funktion als Schmiermittel noch die Vorteile, dass sie entzündungshemmend wirkt und dem Knorpel dabei hilft, sich zu regenerieren. Die Degeneration des Gelenkknorpels ist eines der zentralen Probleme, die einer Omarthrose zugrunde liegen.

Da es sich bei der Hyaluronsäure um ein körpereigenes Produkt handelt, kommt es im Rahmen der Behandlung nur selten zu allergischen Reaktionen. Diese können aber nicht grundsätzlich ausgeschlossen werden. Auch Verletzungen durch den Einstich der Nadel in das Gelenk können entstehen. Allerdings sind diese zum einen selten, da es sich um ein Routineverfahren handelt, und zum anderen nicht gravierend, wenn sie doch auftreten sollten.

Bei der Anwendung wird auf ein Höchstmaß an Hygiene geachtet. Jedoch kann das Eindringen von Keimen in das Gelenk und eine daraus resultierende Entzündung nicht immer verhindert werden.

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Hyaluronsäure-Injektionen zur Linderung von Symptomen

Die Hyaluronsäureinjektion ist eine symptomorientierte Behandlungsform. Sie bekämpft also nicht grundlegend die Ursachen der Omarthrose, sondern lindert nur deren Symptome. Des Weiteren nimmt ihre Wirksamkeit mit zunehmender Schädigung des Gelenkknorpels ab. Bei anfänglichen bis mittelgradigen Arthroseformen eignet sie sich jedoch hervorragend als Behandlung und verspricht eine signifikante Linderung der Symptome für einen Zeitraum von bis zu mehreren Monaten. In manchen Fällen bleibt die Wirkung sogar bis zu einem Jahr bestehen.

Vor- & Nachbereitung

Was ist vor und nach der Behandlung der Omarthrose zu beachten?

Um sich auf die intraartikuläre Hyaluronsäureinjektion gut vorbereiten zu können, ist es ratsam, ein paar Dinge im Vorhinein zu wissen. Es reicht bei dieser Behandlungsform nicht aus, sie nur einmal durchzuführen. Stattdessen müssen mehrere Injektionen in das betroffene Gelenk eingeführt werden, um den gewünschten Effekt zu erzielen.

Das Intervall der Injektionsverabreichung und die Anzahl der Injektionen hängen vom Schweregrad der Arthrose in der Schulter ab. Allgemein lässt sich sagen, dass die Behandlung etwa wöchentlich erfolgt und jeweils drei bis fünf Injektionen verabreicht werden.

Leider werden die Kosten für die Behandlung von den gesetzlichen Krankenkassen nicht übernommen. Die Preise für eine Hyaluronsäureinjektion variieren und können dementsprechend nicht genau beziffert werden. Je nach Präparat belaufen sich die Kosten insgesamt auf etwa 400€.

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