Meniskopathie

Kleiner Riss mit großen Folgen

Für Schmerzen im Kniegelenk kommen eine Vielzahl von unterschiedlichen Ursachen infrage. Ein häufiger Grund für derartige Schmerzen, die die Lebensqualität und die Beweglichkeit von Betroffenen erheblich einschränken, ist eine sog. Meniskopathie. In diesem Artikel erfahren Sie alles, was Sie rund um das Thema Meniskusläsion wissen müssen. Wir informieren Sie darüber, wie eine solche Verletzung entsteht, warum eine Innenmeniskusläsion häufiger vorkommt als andere Formen und was Sie rund um die Behandlung beachten sollten. Wenn bei Ihnen weiterführende Fragen bestehen sollten, dann kontaktieren Sie uns einfach in unserer Orthopädischen Facharztpraxis Kronberg, wir stehen Ihnen gerne beratend zur Seite!
Definition

Was ist eine Meniskopathie genau?

Aufgrund anatomischer Gegebenheiten passen die Knochen des Oberschenkels und des Unterschenkels nicht genau zusammen, was deren reibungslose Interaktion erschwert. Aus diesem Grund hat die Natur einen Weg gefunden, die sog. Inkongruenzen der Knochen auszugleichen. Diese Funktion erfüllen im Kniegelenk die Menisken. Diese bestehen aus Faserknorpel und liegen zwischen den am Kniegelenk beteiligten Knochen. Kommt es zu einem Riss dieses Faserknorpels, entstehen starke stechende Schmerzen, die die Bewegungsfreiheit von betroffenen Personen einschränken können.

Unterscheidung von akuten und chronischen Meniskopathien

Dabei unterscheidet man zwischen akuten Meniskopathien, die aufgrund eines direkten Traumas (etwa eine falsche Bewegung beim Sport) entstanden sind von solchen Meniskusläsionen, die durch chronische Degenerationsprozesse verursacht wurden. Das Kniegelenk besteht aus einer Vielzahl von Bändern und Knorpeln. Dabei finden sich in jedem Knie jeweils zwei Menisken, ein medialer (zur Körpermitte hin liegend) und ein lateraler (zur Körperaußenseite hin liegend). Der Innenmeniskus ist durch Bänder stark fixiert, der Außenmeniskus hingegen ist weniger stark fixiert und deswegen in der Lage, plötzliche Belastungen eher auszuhalten. Aus diesem Grund ist der Innenmeniskus deutlich anfälliger, sowohl für akute als auch für chronisch-degenerative Meniskusläsionen.

Risikofaktoren für (mediale) Meniskopathien

Risikofaktoren für eine solche Meniskopathie sind fortgeschrittenes Alter, bestimmte Berufe (z.B. Fliesenleger) oder eine ausgeprägte sportliche Tätigkeit, die das Kniegelenk dauerhaft belastet. Männer sind derweil etwa doppelt so häufig von einer Meniskopathie betroffen wie Frauen.

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Therapie

Wie wird eine Meniskopathie festgestellt?

Grundlage von ärztlicher Diagnostik ist im Regelfall das Anamnesegespräch, bei dem Ärztinnen und Ärzte bereits aus der Beschreibung der Symptome sowie aus Schilderungen der Lebensumstände Indizien ableiten können, ob es sich tatsächlich um eine Meniskopathie handelt. Sollten Sie also aufgrund Ihres Berufes oder einer sportlichen Tätigkeit Ihr Knie viel belasten, dann ist dies eine Information, die Sie im Anamnesegespräch in jedem Fall kommunizieren sollten. Anschließend an das Gespräch erfolgt meist eine körperliche Untersuchung, bei der die Ursachen für die Schmerzen weiter eingegrenzt werden können. Dabei wird vor allem darauf geschaut, ob das Knie geschwollen ist, eine Zyste im Bereich der Kniekehle durch den erhöhten Druck infolge eines Gelenkergusses entstanden ist und ob bei bestimmten Bewegungen deutliche Schmerzen auftreten.

Meniskustests und bildgebende Verfahren

So bedient man sich beispielsweise bei Verdacht auf eine Meniskopathie des sog. Meniskustests. Dabei wird das Knie gestreckt und leichter Druck jeweils auf die Außen- und auf die Innenseite des Kniegelenks ausgeübt. Schmerzen an der Innenseite sprechen dann logischerweise für eine Läsion des Innenmeniskus und Schmerzen auf der Außenseite für eine Meinsikopathie des lateralen Meniskus. Des Weiteren wird das Kniegelenk durch die untersuchende Person jeweils entweder nach außen oder nach innen rotiert. Wenn bei Außenrotation Schmerzen am medialen Gelenkanteil auftreten, spricht dies wiederum für eine mediale Meniskopathie. Schmerzen bei einer Innenrotation sprechen eher für eine laterale Meniskusläsion. 

Zusätzlich zu der klinisch-körperlichen Untersuchung, bei der noch andere Bewegungsformen auf Schmerzempfindlichkeit geprüft werden können, wird meist ein bildgebendes Verfahren verwendet, um eine genaue Diagnose zu stellen und um eine genauere Prognose stellen zu können, da man so den Zustand der Menisken besser beurteilen kann. Das Mittel der Wahl ist in diesem Fall die Magnetresonanztomografie (MRT), da diese anders als das Röntgen oder die Computertomografie besonders gut Weichteile darstellen kann. Die knorpeligen Menisken werden zu diesen Weichteilen gezählt. 

Wie wird die Meniskopathie behandelt?

Zu Beginn der Behandlung einer Meniskopathie wird in der Regel auf konservative Therapieansätze zurückgegriffen. Dies ist sowohl bei chronisch-degenerativen Meniskuläsionen als auch bei akuten Meniskopathien der Fall. Als erstes ist es wichtig, das betroffene Gelenk ruhigzustellen und es zu kühlen, damit es nicht zu einer überschießenden Entzündungsreaktion kommt. Die Gabe von entzündungshemmenden Medikamenten dient ebenfalls diesem Zweck. Die Entzündungsreaktion nach einer Verletzung ist natürlich und hat ihren physiologischen Zweck, da so Heilungsprozesse besser ablaufen können. Ist diese Reaktion jedoch zu stark, kommt es zu massiver Flüssigkeitsansammlung innerhalb des Gelenks, was auch als Gelenkerguss bezeichnet wird. Dies erhöht den Druck im Gelenk und verstärkt die Schmerzen.

Das weitere Vorgehen hängt stark davon ab, als wie schwerwiegend die Meniskusläsion aufgrund der MRT-Ergebnisse eingestuft wird. Bessern sich die Beschwerden bereits durch die konservative Therapie und die MRT-Befunde zeigen, dass nur eine geringfügige Verletzung vorliegt, dann kann die konservative Therapie fortgeführt werden, ohne das auf eine OP zurückgegriffen werden muss. Beispielsweise muss nicht immer operiert werden, wenn nur Meniskusteileinrisse vorliegen, die den Meniskus nicht komplett durchtrennen.

Wann ist eine Operation sinnvoll?

Bessern sich die Beschwerden mit den konservativen Mitteln jedoch nicht, so ist eine Operation sinnvoll. Welche Operation genau durchgeführt wird, hängt wiederum vom Schweregrad der Verletzung sowie vom Alter der betroffenen Person ab.

Bei jüngeren Patientinnen und Patienten, bei denen ein frischer, d.h. akuter, Meniskusriss vorliegt, kann das verletzte Gewebe genäht werden. Besonders dann, wenn sich der Riss an der Basis des Meniskus befindet, da diese Region besonders gut durchblutet ist. Besteht eine Meniskusläsion schon länger bzw. ist sie durch chronische Degenerationsprozesse verursacht, dann wird häufig ein Teil des Knorpelgewebes operativ entfernt. Dabei ist es wichtig, dass so viel gesundes Gewebe wie möglich erhalten wird. 

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Chancen & Risiken

Welche Chancen und Risiken bestehen bei der Behandlung von Meniskopathien?

Die Prognose für einen Verlauf der Meniskusläsion hängt sehr stark von der Art der Verletzung und vom Alter der betroffenen Person ab. Generell lässt sich sagen, dass kleinere Risse bei jüngeren Patientinnen und Patienten meist gut mit konservativen Behandlungsmethoden therapiert werden können. So gelten etwa ein Alter unter 35 Jahren sowie geringes Körpergewicht und ein stabiler Bandapparat als positive Prognosezeichen.  Auch chronische Verläufe können in manchen Fällen ohne Operation gut behandelt werden. Wenn der Riss des Meniskus jedoch zu groß ist, so besteht eindeutig eine Indikation für eine Operation. Dies liegt vor allem darin begründet, dass durch eine unbehandelte Meniskopathie ein erhöhtes Risiko besteht, eine Gonarthrose (Kniearthrose) zu erleiden. Allerdings muss auch erwähnt werden, dass dieses Risiko durch eine Teilresektion nicht ausgeschlossen werden kann.

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Vor- & Nachbereitung

Was gilt es rund um die Behandlung einer Meniskopathie zu beachten?

Wie bereits erwähnt, ist in jedem Fall darauf zu achten, dass Sie Ihrem Knie bei einer Meniskopathie die nötige Ruhe gönnen. Verzichten Sie also darauf, Ihr Knie zu viel zu belasten, wenn Sie wissen, dass bei Ihnen eine solche Verletzung vorliegen könnte. Die Dauer der Behandlung ist ebenfalls abhängig von der jeweiligen Verletzung. Bei konservativer Behandlung kann mit einem Zeitraum von wenigen Wochen bis Monaten gerechnet werden. Bei chronischen Meniskopathien wird jedoch meist auf diese Weise keine komplette Schmerzfreiheit erzielt.

Wenn eine Operation unumgänglich ist, dann wird in den meisten Fällen nicht sofort operiert. Vor allem bei akuten Meniskusläsionen wird dem Gelenk Zeit gegeben, sich zu erholen und die Entzündung abzubauen. Dies ist für den Operationserfolg wichtig, da so die anatomischen Strukturen besser eingeordnet und beurteilt werden können. Nicht jede Meniskusoperation muss im Krankenhaus durchgeführt werden. Besonders bei kleineren Eingriffen ist auch eine ambulante Therapie möglich, sodass in diesen Fällen keine Übernachtung im Krankenhaus nötig ist.

Stationärer Krankenaufenthalt nach der Operation

Bei komplizierteren Eingriffen kann jedoch ein Krankenhausaufenthalt von mehreren Tagen nötig sein. Bitte informieren Sie sich im Vorfeld eines Eingriffs darüber, ob Ihre Krankenkasse die dabei entstehenden Kosten übernimmt. In den meisten Fällen ist dies der Fall, doch nicht alle Krankenkassen bezahlen die Kosten für minimalinvasive Meniskusoperationen. Sollte Ihre Krankenkasse nicht für die Kosten aufkommen, müssen Sie mit einem Betrag von einigen Hundert Euro rechnen, die aufgrund von verschiedenen Leistungen wie Narkose, Verbandsmaterial und Intensität der Nachbehandlung variieren können. 

Im Nachgang einer Operation ist es oft ratsam, Unterarmgehstützen zu verwenden, um das Knie nicht sofort wieder zu überlasten. Der Zeitraum einer Krankschreibung ist sehr variabel und bewegt sich in Abhängigkeit von Schweregrad der Verletzung und Alter der betroffenen Person zwischen einigen Tagen und bis zu sechs Wochen.

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